Hier finden Sie eine Übersicht der je neuesten Beiträge der Zeitschrift. Zu den Vollartikeln folgen Sie bitte den Links.

  

Die Ästhetik der KI:

Surreales Wirken in der Nutzung generativer KI

Michael Schultz

Y – Z Atop Denk 2024, 4(4), 1.

Abstract: Mit den großen Fortschritten in text- und bildgenerierenden KI, welche in den letzten Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, hat sich ein Diskurs um die Frage gebildet, inwieweit die durch diese KI-generierten Bilder als Kunst zählen können. Um eine Grundlage für die Beantwortung dieser Frage zu bilden, ist es wichtig, die Perspektive des Nutzers generativer KI, in welchem Betrachter und Erschaffer zusammenfallen, nicht zu vernachlässigen. Ich möchte daher untersuchen, welche Wirkung KI-generierte Bilder in der Phänomenologie des Betrachters haben können. Hierfür werde ich insbesondere auf drei Aspekte dieser Wirkung eingehen. Erstens möchte ich untersuchen, inwiefern durch den unsicheren Status des Urhebers des KI-generierten Bildes in dem Nutzer Annahmen über die Subjektivität der KI entstehen. Zweitens wird es mir darum gehen, wie solche Bilder Weltvorstellungen hervorrufen, welche durch einen Gegensatz von Materialität und Virtualität geprägt sind. Und drittens werde ich darstellen, inwiefern die Interaktionen zwischen Nutzer und KI-generiertem Bild ein Element der Entfremdung beinhalten. Hierdurch möchte ich zeigen, dass solche Bilder mit einer bestimmten ästhetischen Erfahrung verbunden sind, deren Existenz als Grundlage verwendet werden kann, um weiterführend über ihren Status als Kunst zu argumentieren.

Keywords: Künstliche Intelligenz, Ästhetik, Surrealismus, Entfremdung

Veröffentlicht: 30.04.2024

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Über die konstitutive Rolle des Nichts für das Sein des Bewusstseins.

Ein transkultureller Vergleich zwischen Nishida Kitarō und Jean-Paul Sartre

Vincent Grob

Y – Z Atop Denk 2024, 4(4), 2.

Abstract: Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt in der Konstitution der (Selbst-)Wahrnehmung beschäftigt die philosophische Forschung seit ihren Anfängen, ohne dadurch je an Aktualität einzubüßen. Die Antworten, die auf diese Frage gegeben werden, beeinflussen unser Verständnis von uns selbst und unserem Platz in der Welt als Individuen und Gemeinschaft und bilden das theoretische Fundament unserer Zielsetzungen und Handlungen. Die verschiedenen Ausprägungen der grundlegendsten Begriffe unserer Erfahrung, des Seins und des Nichts, sind daher von besonderem Interesse kulturübergreifender Forschungsarbeit, da sie die Logik diktieren, nach der sich der Möglichkeitshorizont des Erfahrbaren bemisst und eine umfassende Kritik dieser Logik nicht allein aus sich selbst generiert werden kann. Die vorliegende Arbeit befasst sich daher mit einem Schnittpunkt der philosophischen Begriffsgeschichte des Nichts, in der westlich-existenzialistische Gedanken wie östlich-buddhistische Glaubenssätze zum Verhältnis vom Nichts zum Sein nahezu zeitgleich eine phänomenologische Aufarbeitung erfahren haben. Hierzu wurden das Hauptwerk Jean-Paul Sartres Das Sein und das Nichts (1943) sowie mehrere Aufsätze Nishida Kitarōs (Ort (1926), Ich und Du (1932), Ortlogik und religiöse Weltanschauung (1945)) kritisch-vergleichend beleuchtet, um Konsequenzen und Inkonsistenzen für das (Inter-)Subjektivitäts-Verhältnis herauszustellen und entsprechend einem einheitlich-kohärenten Verständnis des Nichts anzupassen.

Keywords: Selbstbewusstsein Ortlogik, Identitätslogik, Absolutes Nichts, Intersubjektivität

Veröffentlicht: 30.04.2024

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„Wem ich nie begegnete …“ –

Psychoanalytische Überlegungen zu Sarah Kanes Theaterstück 4.48 Psychose

Anatol Möller

Y – Z Atop Denk 2024, 4(4), 3.

Abstract: Schlaflos um 4.48 Uhr. Mit Sarah Kanes posthum erschienenen Theaterstück begegnet uns ein Text, der uns an der existenziellen Krise eines Subjekts teilhaben lässt. Es wird mit und um Worte gerungen, um einem irreversiblen Verlust Ausdruck zu verleihen. Während nach Freud im Zuge der Regression auf eine archaische Stufe der Objektaneignung das Ich verloren geht, kämpft das Subjekt bei Lacan aufgrund der Verwerfung des Namens-des-Vaters überhaupt um seine Konstitution. Gerade weil das Unbewusste quasi nicht unbewusst ist, lädt der Text von Kane zu psychoanalytischen Konstruktionen ein – warnt uns jedoch gleichzeitig davor, vorschnelle Schlüsse zu ziehen.

Keywords: Sarah Kane, Psychoanalyse, Psychosentheorie, Genuss, Subjekt, Nom-du-Père

Veröffentlicht: 30.04.2024

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